31.05.23

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Regenerative Landwirtschaft

Regenerative Landwirtschaft ist ein „heißes Thema“ das nicht nur unter Landwirten diskutiert wird. Auch Firmen versuchen den Begriff zu besetzen was in den letzten Jahren zu viel Konfusion geführt hat: geht es bei der regenerativen Landwirtschaft um nachhaltige Methoden die die Produktion von nährstoffreichem Obst, Gemüse und Getreide fördern und gleichzeitig helfen, die Folgen der Klimakrise zu mildern oder ist das alles nur „Greenwashing“?

Zu den Pionieren der regenerativen Landwirtschaft gehören Landwirte in den USA, die nach Methoden suchten, die voranschreitende Bodenerosion zu stoppen und Bodenfruchtbarkeit wiederherzustellen. Die Vorgehensweise dieser Form regenerativer Landwirtschaft basiert auf der Erhöhung der Photosyntheseleistung von Pflanzen. Mittels Photosynthese produzieren Pflanzen einfache und höherwertige Zucker. Ein Teil davon wird über das Wurzelsystem an Mykorrhizen, Bodenbakterien und Bodenlebewesen im Austausch gegen Mineralien und Nährstoffe abgegeben – Zucker ist wie eine Art Währung. In der Anbauform WiesenObst wird von den Bäumen wie auch im Wald ein Überschuss an Zucker produziert. Damit sind WiesenObst Bäume in der Lage, mehr als 70 % Zucker an das Wurzelsystem abzugeben und dafür Mineralien und Nährstoffe „einzukaufen“. Mineralien sind oft im Boden nicht in einer Form verfügbar, die die Pflanzen direkt aufnehmen können. Über Bakterien gelöste Mikronährstoffe können Pflanzen sehr effizient aufnehmen und mit diesen Bausteinen und der Energie aus dem vorhandenen Zucker Fette und aktive sekundäre Pflanzenstoffe aufbauen. Diese nehmen wir oft als geschmackliche Qualität wahr, für die Pflanze sind sie jedoch ein aktiver Abwehrstoff gegen Fressfeinde und sie bieten Resilienz gegen Krankheiten. Mykorrhizen nutzen „überschüssigen“ Zucker, um die Hyphen – das feine, dichte Netzwerk von Pilzfäden – mit einer Schutzschicht zu überziehen. Sie besteht überwiegend aus Kohlenstoff, der in dieser Form dauerhaft im Boden gespeichert werden kann und zu einer weiteren Verbesserung der Bodenstruktur beiträgt.

Und nicht nur Wurzeln, Mykorrhizen und Bodenlebewesen stehen miteinander im Austausch. Verschiedene Pflanzen benötigen unterschiedliche Nährstoffe, manche müssen Nitrat aus dem Boden aufnehmen, andere können selbst in den Wurzeln Nitrat fixieren – dazu gehören alle Leguminosen. Andere Pflanzen helfen die Bodenstruktur zu verbessern oder unterdrücken Schädlinge. Je größer die Vielfalt, desto besser.